WARUM Excellence Framework Europe?

Warum das neue Excellence Framework Europe?

In einem zunehmend herausfordernden gesellschaftspolitischen und wirtschaftlichen Umfeld ist Europa auf exzellente Organisationen angewiesen. Unternehmen, deren Führungskräfte und Mitarbeitende den Anspruch haben, über dem Mittelmaß zu stehen, sind der Schlüssel zur Zukunftssicherung Europas. Diese Organisationen zeichnen sich durch eine konsequente, stetige Entwicklung aus – eine Voraussetzung, um im globalen Wettbewerb bestehen zu können.

Um diesen Fortschritt zu ermöglichen, ist es entscheidend, den eigenen Reifegrad realistisch zu bestimmen, die eigene Position im Vergleich zu anderen Organisationen zu verstehen und gezielte Weiterentwicklungen anzustreben. Das Excellence Framework Europe (EFE) unterstützt Organisationen auf diesem Weg, indem es ihnen praxisnahe und leicht zugängliche Excellence-Konzepte bietet. Durch die klare Bestimmung von Reifegraden, Stärken und Potenzialen leistet das Framework einen wesentlichen Beitrag zur Stärkung europäischer Unternehmen.

EFE wurde von Preisträgerorganisationen entwickelt, die großen Wert darauf legen, dass es in einfacher Sprache verfasst ist und optimal an den jeweiligen Reifegrad der Organisationen anschließt. Das Ziel ist es nicht, ein bestimmtes Modell aufzuzwingen, sondern vielmehr, die besten Konzepte, Methoden und Werkzeuge flexibel miteinander zu kombinieren. Dies ermöglicht eine passgenaue Weiterentwicklung, unabhängig davon, auf welchem Niveau sich die Organisation gerade befindet.

Europäische Werte im Mittelpunkt

Das Excellence Framework Europe setzt auf die europäischen Grundprinzipien und Haltungen und stellt Werkzeuge bereit, die eine nachvollziehbare Bestimmung des Reifegrades ermöglichen. Unternehmen können so auf einfache Weise von der Flexibilität des Frameworks profitieren und ihre Weiterentwicklung gezielt vorantreiben – egal, ob sie am Anfang stehen oder bereits fortgeschritten sind.

Im Zentrum des Frameworks steht die kontinuierliche Verbesserung. Organisationen nutzen das Framework, um regelmäßig ihren Reifegrad zu bewerten – beispielsweise durch jährliche Assessments im Rahmen von Wettbewerben – und basierend darauf weitere Maßnahmen zur Optimierung zu ergreifen. Der eigentliche Verbesserungsprozess erfolgt dann innerhalb der Organisation.

Gemeinsam für ein starkes Europa

Die Initiatoren und die Excellence Community haben das Excellence Framework Europe als Open-Source-Ansatz entwickelt, um es möglichst vielen Organisationen zugänglich zu machen. Ziel ist es, den Austausch über Grenzen hinweg zu fördern und durch die Anwendung des Frameworks europaweit Standorte zu stärken.

Modelloffenheit als Kernelement

Das Excellence Framework Europe zeichnet sich durch seine Modelloffenheit aus – ein zentrales Element der Preisverfahren. Im Mittelpunkt steht nicht das verwendete Managementmodell, sondern die Bewertung des Reifegrades innerhalb eines klar definierten Rahmens. Organisationen, die bereits positive Erfahrungen mit Modellen wie dem EFQM-Modell gemacht haben, können dieses weiterhin nutzen. Gleichzeitig sind Anwender anderer Modelle (z. B. Baldrige, Deming, St. Galler Managementmodell, Gemeinwohl-Ökonomie, CAF) herzlich eingeladen, ihre organisationale Excellence auf Basis des Frameworks bewerten zu lassen.

Die Modelloffenheit wird durch die gemeinsame DNA vieler Managementansätze ermöglicht. Bei genauerer Betrachtung weisen diese Ansätze viele grundlegende Übereinstimmungen auf, die im Excellence Framework Europe zusammengeführt werden. Der Fokus auf europäische Werte und Rahmenbedingungen erleichtert die Anwendung des Frameworks erheblich.

Anwendung in Excellence Awards

Bei den Excellence Awards in Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es keine Einschränkungen hinsichtlich der in den Organisationen bevorzugten und eingesetzten Modelle, Konzepte oder Ansätze.

Im Rahmen des Assessments wird der Reifegrad der Organisation bewertet. Eine objektive Vergleichbarkeit wird durch eine umfassende und ausgeklügelte Bewertungsmatrix gewährleistet.

Der Bewertungsansatz ist modelloffen, was bedeutet, dass er auf jede Organisation anwendbar ist, unabhängig von dem Managementansatz, den diese verfolgt. Die Ergebnisse der Assessments im Preisverfahren umfassen den Reifegrad sowie Stärken und Potenziale und laden zur eigenen Weiterentwicklung ein.

EFE Hexagon

A

Orientierung geben

A1

Sinn stiften und Zukünfte definieren

A1 – Sinn stiften und Zukünfte definieren
  • Motive aller Beteiligten verstehen und deren Beweggründe klären
  • Zweck definieren und an den Bedürfnissen und Erwartungen aller Beteiligten ausrichten
  • Sinn stiften und die Motive aller Beteiligten erfüllen
  • Zukünfte definieren und dabei alle Beteiligten ansprechen
  • Ambitionen formulieren und Geschäftsideen entwickeln

A2

Kultur leben und Identität schaffen

A2 – Kultur leben und Identität schaffen
  • Werte festlegen und vermitteln
  • Auf Kultur und Haltung einwirken
  • Führungsarbeit für Kulturarbeit einsetzen
  • Organisationale Identität schaffen

A3

Vielfalt einbeziehen und Beteiligte verstehen

A3 – Vielfalt einbeziehen und Beteiligte verstehen
  • Bedürfnisse und Erwartungen der Beteiligten und aller Interessengruppen erfassen und verstehen
  • Gesellschaftliche Ansprüche identifizieren und berücksichtigen
  • Vielfalt und Mehrdeutigkeit verstehen und einbeziehen
  • Diversität nutzen und Widersprüche ausgleichen
  • Festgefahrenes aufbrechen und Komplexität bewältigen
  • Strategiefähigkeit weiterentwickeln

B

Strategie entwickeln

B1

Umfeld und eigene Kompetenzen verstehen

B1 – Umfeld und eigene Kompetenzen verstehen
  • Umfeld und Markt verstehen
  • Anforderungen der Interessengruppen zueinander in Beziehung setzen
  • Kernkompetenzen verstehen
  • Nachhaltigkeitsthemen (Regulatorik) einbeziehen
  • Gesamterkenntnisse gewinnen, Ausrichtung bei Widersprüchlichkeiten vorbereiten

B2

Strategie festlegen

B2 – Strategie festlegen
  • Informationen aus Analysen ableiten und verwenden
  • Szenarien entwerfen und Lösungswege festlegen
  • Strategische Inhalte konzipieren und definieren
  • Strategie ausrichten
  • Geschäftsmodell(e) entwickeln und erarbeiten
  • Strategische Ziele und Funktionalstrategien festlegen und entscheiden
  • Strategische Initiativen beschließen und implementieren

B3

Strategie umsetzen und reviewen

B3 – Strategie umsetzen und reviewen
  • Kommunikation der Strategie durchgängig gestalten
  • Strategische Ziele kaskadieren
  • Umsetzung verankern, Wirksamkeit prüfen
  • Systeme anpassen
  • Führung entwickeln

C

Zusammenarbeit gestalten

C1

Interessengruppen einbinden

C1 – Interessengruppen einbinden
  • Interessengruppen segmentieren
  • Mit Mitarbeitenden verbinden
  • Kunden gewinnen und halten
  • Mit Partnern und Lieferanten verbinden
  • Verbindungen gestalten und weiterentwickeln
  • Feedback geben

C2

Produkte und Dienstleistungen gestalten

C2 – Produkte und Dienstleistungen gestalten
  • Wertversprechen definieren
  • Innovationsprozesse nachhaltig umsetzen
  • Lebenszyklus umsetzen
  • Technologien sorgsam einführen und nutzen
  • Portfolio zum Werteversprechen managen
  • Wissen sichern

C3

Struktur und Organisation gestalten

C3 – Struktur und Organisation gestalten
  • Wertschöpfung festlegen und abgrenzen
  • Prozessfolge gestalten und in das Wertschöpfungsnetzwerk einfügen
  • Anpassungsfähige Strukturen ermöglichen
  • Vertrauen und Eigenverantwortung als Gestaltungsprinzipien nutzen
  • Lernfähigkeit fördern und Wissen transferieren
  • Spannungen ausgleichen

C4

Technologie und Ressourcen bereitstellen

C4 – Technologie und Ressourcen bereitstellen
  • Kapital beschaffen und bereitstellen
  • Investitionen vorbereiten, genehmigen und umsetzen
  • Daten, Informationen und Wissen managen und sichern
  • Technologien beherrschen und Komplexität reduzieren
  • Ambidextrie entwickeln und Beharrungsvermögen überwinden
  • Digitale Transformation gestalten

D

Wertschöpfung erbringen

D1

Kund:innen gewinnen und begeistern

D1 – Kund:innen gewinnen und begeistern
  • Kundennutzen kommunizieren, Kunden gewinnen
  • Kundenfeedback einholen und integrieren
  • Wertschöpfungskette auf Kundenbedürfnisse ausrichten
  • Nutzenangebot markt- und kundensegmentspezifisch optimieren
  • Kundenerlebnisse gestalten und verbessern

D2

Mitarbeitende ermächtigen

D2 – Mitarbeitende ermächtigen
  • Führung als Dienstleistung verstehen
  • Neues erproben, Weiterentwicklung vorantreiben,
  • Lebenslanges Lernen fördern
  • In der Führung die Stimmigkeit von Können, Wollen und Dürfen sicherstellen
  • Feedback und Kommunikation fördern
  • Handlungsspielräume erweitern und Mitarbeitende motivieren

D3

Mit Partnern und Lieferanten Wert schaffen

D3 – Mit Partnern und Lieferanten Wert schaffen
  • Partnerschaften in der Wertschöpfungskette strategisch entscheiden und gestalten
  • Partner und Lieferanten auswählen und entwickeln
  • Faire Partnerschaft mit offenem Dialog fördern
  • Alternativen entwickeln und Resilienz stärken
  • Feedback integrieren und Zusammenarbeit optimieren

D4

Wertschöpfung, Technologie und Ressourcen managen

D4 – Wertschöpfung, Technologie und Ressourcen managen
  • Vorgaben kompakt halten, Flexibilität steigern
  • Kernprozesse digital transformieren
  • Daten nutzen und Entscheidungen treffen
  • Lieferketten integrieren und optimieren
  • Technologien anwenden und Innovationen umsetzen
  • Chancen nutzen, Risiken managen
  • Zur Nachhaltigkeitsberichterstattung effektiv beitragen

E

Wirkung aufzeigen

E1

Wirkung auf soziale Interessen aufzeigen

E1 – Wirkung auf soziale Interessen aufzeigen
  • Strategische Ziele mit Wirkung auf soziale Interessen verknüpfen, Zielwerte aufzeigen
  • Wirkung der Lieferanten und Partner auf soziale Interessen aufzeigen
  • Wahrnehmungen der Interessengruppen einholen und berücksichtigen
  • Zukunftsfähigkeit zufolge Wirkung auf soziale Interessen darstellen
  • Kommunikation und Transparenz zu sozialen Wirkungen sicherstellen
  • Nachhaltigkeitsstandards umsetzen und berichten

E2

Wirkung auf ökologische Interessen aufzeigen

E2 – Wirkung auf ökologische Interessen aufzeigen
  • Strategische Ziele mit Wirkung auf ökologische Interessen verknüpfen, Zielwerte aufzeigen
  • Wirkung auf ökologische Interessen feststellen und bewerten
  • Erwartungen relevanter Interessengruppen zu Wirkungen auf ökologische Interessen aufzeigen
  • Wirkung der Lieferanten und Partner auf ökologische Interessen aufzeigen 
  • Nachhaltigkeitsberichte erstellen und kommunizieren
  • Verantwortungsübernahme für die Wirkung auf ökologische Interessen transparent darstellen

E3

Wirkung auf ökonomische Interessen aufzeigen

E3 – Wirkung auf ökonomische Interessen aufzeigen
  • Strategische Ziele und Zielwerte zu den wirtschaftlichen Interessen kommunizieren
  • Wirtschaftliche Ergebnisse messen, bewerten und analysieren
  • Mitarbeiterwahrnehmung visualisieren, verstehen und danach handeln
  • Lieferanten- und Partnerfeedback integrieren
  • Kundenwahrnehmungen und die Wirkung auf wirtschaftliche Interessen messen und nutzen
  • Zukunftsfähigkeit bewerten und wirtschaftliche Wirkung sichern
  • Wirtschaftliche Ergebnisse berichten, reflektieren und strategisch nutzen

F

Veränderung meistern

F1

Menschen für Veränderung gewinnen

F1 – Menschen für Veränderung gewinnen
  • Veränderungsbereitschaft fördern und Mindset entwickeln
  • Die Geschichte zur Veränderung erzählen und Veränderungskompetenz aufbauen
  • Vorbildliche Führung leben, Sicherheit bieten
  • Kontinuierliches Feedback einholen und Anpassungen vornehmen

F2

Organisation für Veränderung befähigen

F2 – Organisation für Veränderung befähigen
  • Veränderungsprozesse definieren und steuern
  • Veränderungen koordinieren und führen
  • Veränderungen als Organisation planen und bilanzieren
  • Veränderungswirksamkeit messen und optimieren
  • Veränderungsfähigkeit in der Kultur reflektieren und stärken

F3

Organisation im Kontext verändern

F3 – Organisation im Kontext verändern
  • Beziehungen im organisationalen Kontext tragfähig gestalten und stärken
  • Robuste Kommunikation im organisationalen Kontext fördern und sichern
  • Veränderungsvorhaben in der gesamten Wertschöpfungskette gestalten
  • Synergien im organisationalen Kontext identifizieren und nutzen
  • Agilität im organisationalen Kontext entwickeln und fördern